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Hallo Musik

Wenn du auf deinem Instrument Akkorde spielen kannst, ist es ganz leicht, sofort mit dem 7Zirkel Musik zu machen. Nur woher kommt der 7Zirkel, was kannst du alles mit ihm lernen, von ihm ablesen und verstehen?

Und warum heißt er eigentlich 7Zirkel? (s.u.)

Der 7Zirkel ist ein besonderer Quintenzirkel

Um den Quintenzirkel zu verstehen ist es wichtig, ein paar theoretische Grundlagen zu kennen.
Daher jetzt ein kleiner Ex-Kurs in die Musiktheorie.
Beginnen wir mit den Intervallen, denn nach dem Intervallnamen "Quinte" ist der Quintenzirkel benannt, da er in Quinten aufgebaut ist.

Intervalle

Ein "Intervall" bezeichnet den Abstand zwischen zwei Tonhöhen. Da wir verschiedene Tonhöhen haben, ergeben sich verschiedene Intervallnamen. Hier die Intervalle gezeigt an den Stammtönen:

C | D | E | F | G | A | H | C

Los geht's mit dem ersten Intervall, der Prime, z. B. vom "c" zum "c", und zwar wirklich zum selben Ton!
Wichtig für die Bestimmung der Intervalle ist, dass der erste Ton immer mitgezählt wird.

Intervalle
Intervalle

Aufbau

Der Aufbau des Quintenzirkels erfolgt nach Quinten. Im äußeren Kreis stehen immer die Dur-Tonarten, C ganz oben. Wenn du nun eine Quinte vom aus C nach oben rechnest, kommst du auf G, was rechts daneben steht, wieder eine Quinte vom G nach oben zum D usw. Wenn du eine Quinte nach unten rechnest erreichst du F, was links neben dem C steht.

Was ist beim 7-Zirkel anders?

7Zirkel
7Zirkel

13 statt der gewohnten 12 Tonarten!
Auf dem Quintenzirkel sind alle unsere 12 Dur- und 12 Moll-Tonarten abgebildet.
Bei dem 7Zirkel sind es 13, weil wir die Tonarten F# | Fis-Dur und Gb | Ges-Dur seperat geschrieben haben, damit du die Akkorde und Vorzeichen von beiden Tonarten richtig ablesen kannst. Wenn wir den Ton "fis" oder "ges" spielen, klingt er gleich, wir benutzen z. B. die selbe Taste am Klavier, oder den selben Bund bei der Gitarre.
Nur die Notation ist anders, entweder mit #Vorzeichen oder b-Vorzeichen.

Dadurch ergeben sich für die Akkorde ganz unterschiedliche Namen. Das nennt man enharmonische Verwechslung.

Internationale Schreibweise des "h"
Im englischen heißt der Ton "h" "b", deswegen wird H-Moll bei internationaler Schreibweise als B-Moll geschrieben, also Bm. Folglich auch H-Dur als B. Der 7-Zirkel ist also international.

Dur- und Moll-Tonarten
Warum gibt es so viele Vorzeichen?

Unser Tonsystem besteht aus Ganz- und Halbtönen. Halbtöne sind z. B. am Klavier immer von einer weißen Taste auf die daneben liegende schwarze Taste, zwischen "e" und "f" und "b" und "c" fehlen die schwarzen Tasten, hier sind die "natürlichen" Halbtöne. Bei der Gitarre sind Halbtöne von einem Bund zum nächsten Bund.

Im äußeren Kreis des Quintenzirkels stehen die Dur-Tonarten.
Unsere Stamm-Tonreihe ist C | D | E | F | G | A | B (english, remember? :-) ) und dann beginnt es bei C von vorne.

Bei einer Dur-Tonleiter müssen die Halbtöne immer zwischen dem 3. und 4. Ton und dem 7. und 8. Ton der Leiter liegen.
Wenn wir unsere Stammtonreihe vom "c" zum "c" spielen, ergibt sich eine C-Dur Tonleiter, die
natürlichen Halbtöne sind zwischen "e" und "f" und "b" und "c".
Somit liegen die Halbtöne schon an den richtigen Positionen.

Bei Moll gibt es drei verschiedene Leitern.
Bei der "natürlichen" Moll-Tonleiter, z. B. vom "a" zum "a" (nur mit den Stammtönen gespielt), liegen die Halbtöne zwischen dem 2. und 3. Ton und dem 5. und 6. Ton. Bei der natürlichen Am-Tonleiter haben wir genauso wie bei C-Dur keine Vorzeichen.

Damit wir von jedem beliebigen Ton aus eine Dur - oder "natürliche" Moll-Tonleiter spielen können, ist es notwendig, Vorzeichen zu verwenden, um die Position der Halbtöne an richtiger Stelle zu haben.

Und hier kommt nun der Quintenzirkel ins Spiel
Mit einer Quinte vom "c" aus nach oben zum "g" erreichen wir G-Dur.

sind die Stammtöne.
zwischen der 3. und 4. Position haben wir den Halbton, nur der nächste Halbton liegt schon zwischen dem 6. und 7. Ton.

Um die Anordnung der Halbtöne richtig zu stellen, müssen wir den Ton "f" erhöhen zu "fis. Somit gibt es zwischen "e" und "fis" einen Ganzton und zwischen "fis" und "g" einen Halbton. Deswegen hat G-Dur, genauso wie die parallele Moll-Tonart E-Moll ein #-Vorzeichen, das "fis".

Akkorde bilden und ablesen

Die Terz ist neben der Quinte ein wichtiges Intervall, um Akkorde zu bilden.
Den C-Dur Akkord können wir ganz leicht finden: Vom "c" drei Töne auf der Stamm-Tonreihe nach oben gezählt zum "e" und dann vom "c" eine Quinte nach oben zum "g". Diese drei Töne "c", "e" und "g" bilden den C-Dur Akkord.
Um Akkorde zu bilden kannst du entweder die Intervalle nach oben zählen, oder die Halbtöne.
Die Halbtöne zu zählen macht es leichter, den Unterschied zwischen einem Dur- und Mollakkord zu finden.
Wir brauchen für den Aufbau entweder eine kleine oder große Terz, denn manche Intervalle können "klein" oder "groß" sein. Die kleine Terz hat 3 Halbtöne, die große Terz 4 Halbtöne.
Vom "c" aus sind es 4 Halbtöne zum "e", dann wiederum 3 Halbtöne zum "g". Ein Durakkord besteht also aus 4 und noch mal 3 Halbtönen, oder aus einer "unteren" großen Terz und einer "oberen" kleinen Terz.
Vom "a" aus eine Terz gerechnet zum "c" und dann eine Quinte gerechnet zum "e" ergibt den A-Moll Dreiklang.
Wenn wir jetzt die Halbtöne zählen, zählen wir vom "a" 3 Halbtöne zum "c" und vom "c" 4 Halbtöne zum "e". Ein Mollakkord besteht also immer aus 3 und noch mal 4 Halbtönen oder aus einer "unteren" kleinen Terz und einer "oberen" großen Terz.

4 & 3 Halbtöne oder große Terz unten, kleine Terz oben = ein Durakkord
3 & 4 Halbtöne oder kleine Terz unten, große Terz oben = ein Mollakkord

Mit dem 7-Zirkel kannst du die Dreiklangstöne von jedem Akkord ganz einfach ablesen, indem du z. B. vom C ("c" = Grundton) aus ein Dreieck bildest, nach rechts unten zu Em ("e" = Terzton), von dort nach oben zum G ("g" = Quintton). Das sind die drei Töne "c", "e" und "g" des C-Dur Dreiklangs.

Der Moll Akkord lässt sich auf die gleiche Art ablesen. Hier geht das Dreieck in eine andere Richtung.
Vom Am ("a" = Grundton) nach oben zu C ("c" = Terzton) und dann nach rechts unten zum Em ("e" = Quintton).
Somit sparst du dir jede "Rechnerei" ...

Der 7Zirkel

Das Besondere am 7Zirkel ist, dass du auf der Vorderseite mit der Drehscheibe ganz leicht ablesen kannst, welche Akkorde miteinander harmonieren.
Warum es genau diese Akkorde sind, lässt sich mit der Stufentheorie erklären.
Auf jeder Stufe einer Dur- oder Moll-Tonleiter lassen sich Akkorde bilden.

Zum Beispiel auf der C-Dur Tonleiter:
Von "c" aus = C-Dur = C,
von "d" aus = D-Moll = Dm,
von "e" aus = E-Moll = Em,
von "f" aus = F-Dur = F,
von "g" aus = G-Dur = G,
von "a" aus = A-Moll = Am,
von "b" aus entsteht ein verminderter Akkord, der für uns nicht relevant ist.

Diese 6 Akkorde stehen jeweils untereinander, C | Am | F | G | Dm | Em und als 7. Akkord beim 7Zirkel noch E.

Der 7Zirkel hat seinen Namen wegen dieser 7 Akkorde!

Stufentheorie

Die Stufen einer Leiter werden immer mit römischen Zahlen dargestellt.

C-Dur Tonleiter:
Stufen:
Funktionen:

Funktionstheorie

Die Funktionstheorie bezeichnet die jeweilige Aufgabe eines Akkordes innerhalb der Leiter.
Auf der I. Stufe befindet sich unsere Ausgangs-Tonart, wie z. B. C in C-Dur. C ist unser "Zuhause" und wird in der Funktion als Tonika T bezeichnet. Die meisten Musikstücke beginnen mit der Tonika der jeweiligen Tonart und enden auch damit.
Auf der IV. Stufe ist der nächste Durakkord F-Dur. F-Dur ist die Subdominante S in der Funktionstheorie.
Die Aufgabe der Subdominante kann man sich so vorstellen: Die Subdominante erzeugt Spannung hin zur nächsten Stufe, der V., dem nächsten Dur-Akkord, G-Dur. Die "Hauptspannung" wird auf der V. Stufe erzeugt, der Dominante D.
Auf jeder Dur-Tonleiter lassen sich nur drei Durakkorde bilden, z. B. C F G, dass sind die Hauptstufen T S D.
Mit dem Quintenzirkel ablesen: Wenn du eine Ausgangs-Tonart wählst, ist das die Tonika - unsere Ausgangs-Tonart. Links daneben steht immer die Subdominante, rechts daneben die Dominante.
Darunter stehen jeweils die parallelen Moll-Tonarten. Bei der Tonika z. B. C-Dur ist Am die Tonikaparallele Tp, wenn F-Dur meine Subdominante ist, ist Dm die Subdominantparallele Sp.
Die Dominante G-Dur hat die Dominantparallele Dp E-Moll.
In Moll gibt es eine Besonderheit bei der Dominante. Wenn du die 5. Stufe einer Moll-Tonart ausrechnest und nur von der natürlichen Moll-Tonleiter ausgehst, dann haben wir bei z. B. bei Am den Em Akkord.
Nur erzeugt dieser nicht so viel Spannung wie ein Dur Akkord, also hier E.

Deswegen haben wir im 7Zirkel für die Moll-Tonart noch den passenden Dur Akkord dazu notiert. Du kannst ihn leicht finden, denn er ist orange markiert.